11thJuli

Max-Planck-Gesellschaft im Phantasieland „Wolkenkuckucksheim“?

In seinem Nobelpreisvortrag am 2. Juni 1920 vor der Königlichen Schwedischen Akademie der Wissenschaften in Stockholm sprach Max Planck (1858-1947) über „Die Entstehung und bisherige Entwicklung der Quantentheorie“. Darin behandelte er auch die Bohr‘sche Atomtheorie. Max Planck sagte von dieser Theorie, es wäre ihr beschieden, „in dem Wirkungsquantum den lange gesuchten Schlüssel zu entdecken zur Eingangspforte in das Wunderland der Spektroskopie“. Dieser Schlüssel scheint der Max-Planck-Gesellschaft abhanden gekommen zu sein, wenn man die Forschungstätigkeit verfolgt und die physikalische Sinnlosigkeit bei der Begründung wie der Art der Bekämpfung der „Klimakatastrophe“ betrachtet.

Pokerspiele für besseren Klimaschutz

In dem Wissenschaftsmagazin der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) 2012 fanden Forscher der Max-Planck-Institute für Evolutionsbiologie (Plön) und für Meteorologie (Hamburg) „Ein Ass im Klima-Poker“. Sie entwickelten ein ‚public goods game‘ (Öffentliche-Güter-Spiel), um einen Weg aus den festgefahrenen Klimakonferenzen zu weisen. Es wurden mehrere Gruppen von je sechs Studenten mit unterschiedlichem Spielkapital ausgestattet, das jeder nach Belieben in einen gemeinsamen Klima-Topf einzahlen konnte. Nach zehn Runden wurde Bilanz gezogen, um zu zeigen, dass sich Investitionen der Industrienationen in den Klimaschutz lohnen. Diese Anregungen wolle man bei künftigen Klimaverhandlungen einbringen. Doch dazu müssten erst „zuverlässige mittelfristige Klimaprognosen“ erarbeitet werden, so Professor Dr. Jochen Marotzke vom MPI in Hamburg. Naheliegender wäre es, dies direkt am Wetter zu testen, denn dieses ist wirklich und nicht nur wie das Klima ein theoretisches Konstrukt. Wenn ein „Unwetter“ vorhergesagt wird, könnte man Geld in einen Topf werfen, um zu sehen, wer das „Unwetter“ abwenden will und ab welcher Summe das „Unwetter“ abgewendet werden kann. Man wird nach kurzer Zeit die uralte Erfahrung bestätigt finden, dass die „Wettergötter“ unbestechlich und nicht käuflich sind. Die Lehre? Wer reicht ist, große Angst hat und viel spendet, kommt in den Klimahimmel. Wer arm ist, keine Angst hat und nichts spendet, landet in der Klimahölle!

Ein Nahrungsmittel landet auf dem Müll

Ein anderer Artikel in der Zeitschrift trägt die Überschrift „Klimaschutz im Nanoschwamm“. Am Fritz-Haber-Institut der MPG in Berlin möchte man CO2 als chemischen Rohstoff nutzen, um dieses Treibhausgas aus der Atmosphäre fernzuhalten, Kohle, Gas und Erdöl zu ersetzen und regenerative Energien zu speichern. Die Begründung? – „Dieser Abfall ist unsichtbar und in gewöhnlichen Konzentrationen völlig ungiftig, er stinkt nicht und zieht kein Ungeziefer an. Trotzdem handelt es sich um einen ziemlich üblen Müll, mit dem sich die Menschheit rumschlagen muss: Kohlendioxid.“ Statt dieses Gas, das dem Klima einheizt, in unterirdische Lagerstätten zu entsorgen, wäre es nach Meinung der Forscher sinnvoll, diesen Abfall wiederzuverwerten. Doch auch hier wäre es ratsam gewesen, zuerst zu fragen, was das Gute an dem „CO2-Müll“ ist, bevor man es entsorgt. CO2 ist nämlich kein Müll, sondern unverzichtbares Nahrungsmittel für alle Pflanzen und damit alles Leben auf dieser Erde. Hätten die Max-Planck-Forscher bei Max Planck nachgelesen und sich mit der „Spektroskopie“ befasst, sie hätten auch gemerkt, dass CO2 mit seinen wenigen Absorptionslinien nie und nimmer als „Treibhausgas“ bezeichnet werden kann.

Max Planck verweist immer wieder sehr eindeutig darauf, dass sich Wunder denken lassen. So können wir uns beispielsweise auch denken, dass morgen die Sonne einmal zur Abwechslung im Westen aufgeht oder dass sie nicht aufgeht wie im „Till Eulenspiegel“ bei Gerhart Hauptmann (1862-1946). Doch solche Gedankenexperimente bewegen sich in einer Art Wolkenkuckucksheim fernab von jeder Wirklichkeit. Planck: „Alle Gedankenexperimente dürfen nur heuristischen Wert beanspruchen. Ihre Bedeutung besteht darin, sinngemäße Fragen an die Natur zu formulieren. Wir können das auch so ausdrücken, dass die Gedankenexperimente nur zur Auffindung und Ordnung wirklicher Vorgänge in der realen Welt dienen dürfen.“ Theorien haben nur dann einen Wert, wenn sie auch mit den Tatsachen übereinstimmen. Max Planck hat diese „Ehrfurcht vor den Tatsachen“ zeitlebens bewiesen. Die Phantasie eines Forschers könne nicht kühn genug sein, doch müsse dieser immer bereit sein, seine Hypothesen an der Wirklichkeit nachzuprüfen. An den beobachteten und gemessenen Tatsachen habe sich der frei spekulierende Menschengeist zu orientieren. Wie sähe eine Überprüfung aus? Unstrittig ist überall auf der Welt der „Tagesgang der Temperatur“. Das Aufheizen der Erde am Tag durch die Sonne und deren Abkühlung schon vor und Sonnenuntergang zeigen eindeutig, dass die Erde kein „Treibhaus“ sein kann und dass die „wärmende Gegenstrahlung“ aus kalten Höhen ein reines Phantasieprodukt ist, das deswegen auch noch nie gemessen wurde. Der Tagesgang der Bodentemperatur rührt daher, dass zwar die Erde unentwegt Wärme abstrahlt, doch am Tage immer wieder aufgewärmt wird, weil sie mehr Energie von der Sonne empfängt als sie selbst abgibt. Daher betonte Planck immer wieder: „Was zur Theorie hinzukommen muss, das ist die Verknüpfung mit der Wirklichkeit.“

Immer wieder die Sehnsucht nach dem „Gleichgewicht“

Max Planck baute bei seinen Arbeiten, die schließlich zur „Quantenphysik“ führten, insbesondere auf Rudolf Clausius (1822-1888) auf, der mit dem „Zweiten Hauptsatz der Wärmelehre“ nachwies, dass nicht jede Energie in jede andere beliebig verwandelt werden könne. Vielmehr gebe es „einlinige“ Prozesse, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können, also „irreversibel“ sind. So kann die Bewegung eines Rades durch Reibung gebremst und die Bewegungsenergie dabei in Wärme verwandelt werden. Es kann aber nicht durch Erwärmung der Bremsen ein Rad in Bewegung gesetzt werden. In den Bereich dieses Satzes gehört die Tatsache, dass ein erhitzter Körper Wärme an die Umgebung abgibt, aber nicht Wärme vom kälteren Körper annimmt. Die Sonne strahlt Energie ins Weltall und erwärmt die Erde, doch die von der Erde abgestrahlt Wärmeenergie erwärmt nicht die Sonne. Ein „Strahlungsgleichgewicht“ zwischen der heißen Sonne und der kalten Erde zu postulieren, ist folglich a priori abwegig. Welches ist das „Gleichgewicht“ zwischen einer Effektivtemperatur von 6000 Kelvin und 300 Kelvin? Doch so wie ein Elefant und eine Fliege nicht gewichtsmäßig im Gleichgewicht sein können, so auch nicht zwei Körper extrem unterschiedlicher Temperatur im Strahlungsgleichgewicht.

In seinem Vortrag „Vom Wesen der Willensfreiheit“, den Max Planck am 27. November 1936 vor der Deutschen Philosophischen Gesellschaft in Leipzig hielt, erklärte er, dass „wir rückschauend alles in einer kausalem Ordnung sehen, dagegen vorausschauend diese Ordnung weder erkennen noch aus ihr leben können, vielmehr uns frei fühlen dürfen und aus diesem Gefühl der Freiheit handeln müssen.“ Damit hat Planck die „Polarität“ des Daseins aufgezeigt und zum Grundsatz erhoben. Hinter uns ist das Rückwärts und vor uns das Vorwärts, nur getrennt durch die unendlich winzige Zeitspanne des kurzen Augenblicks. „Die Wirklichkeit ist nur ein ganz spezieller, schmaler Ausschnitt aus den unermesslichen Bereich dessen, was die Gedanken zu umspannen vermögen.“ Planck vertrat entschieden den Gedanken von der physikalischen „Nichtvorausberechenbarkeit“. Diese zeige die Grenzen des Menschlichen auf und bewahre uns vor Überheblichkeit. Dies gelte in Bezug auf die Erkenntnis des Weltbildes und lasse Spielraum für die Wirklichkeit der Welt.

Wie weit können wir wirklich in die Zukunft schauen?

Die „Nichtvorausberechenbarkeit“ zeigt sich eindrucksvoll tagtäglich bei der Wettervorhersage, sei sie konventionell erarbeitet oder numerisch anhand von Modellen gewonnen. Örtlich und zeitlich exakte Vorhersagen sind und bleiben ein Wunschtraum. Über diese naturgesetzliche Schranke wie Unmöglichkeit täuschen „wir“ uns hinweg, indem statistische Aussagen gemacht und mit Wetter-Wahrscheinlichkeiten über Raum und Zeit operiert wird. Unser Blick in die Zukunft wird von Tag zu Tag unschärfer und endet nach kaum einer Woche im „Chaos“. Alles andere ist Rätsel-Raten! Die Wetterzukunft bleibt uns prinzipiell verschlossen, auch wenn Wahrsager dies verneinen. Dadurch sind Vorhersagen des Klimas, allein schon von der Definition her, gänzlich unmöglich, denn unter Klima versteht man das „mittlere Wettergeschehen“ einer vergangenen 30jährigen Periode an einem Ort. „Klima“ hat folglich keine Wirklichkeit wie das Wetter. Es ist wissenschaftlich völlig unredlich zu behaupten, man könnte am künftig völlig unbekannten Wetter vorbei das „Klima“, das ohnehin nur ein Vergangenheitskonstrukt ist, vorausberechnen. Bunte Bildchen potentieller Temperatur-Abweichungen von einer ohnehin fiktiven „Globaltemperatur“ mögen zwar eine Gefühlswirkung erzeugen und naive Gemüter beeindrucken, doch Vorhersagen sind dies absolut keine, weil sie auf falschen Prämissen fußen. Wer einmal den Schlüssel zur Eingangspforte in das „Wunderland der Spektroskopie“ verloren hat, der ist Gefangener seiner „Treibhaushypothese“!

In diesem geistigen „Treibhausklima“ blüht und gedeiht die Phantasie der Klimaexperten wie die Vegetation in den Tropen, trotz des minimalen Anteils von 0,04 Prozent Kohlenstoffdioxid in der Luft. In einem Interwiev mit der Redaktion Pressetext „CO2 heizt Atmosphäre über Jahrhunderte“ erklären Forscher des MPI für Meteorologie am 9. Juli 2012, dass „vorindustrielle Ausstöße neun Prozent des Klimawandels verantworten“, die Treibhausgase folglich eine sehr langfristige Wirkung auf die Atmosphäre haben. Nach Aussage von der Studienleiterin Julia Pongratz gehen 20 bis 40 Prozent der CO2-Emissionen von China und Indien auf die Zeit vor der industriellen Revolution von 1850 zurück. „Fraglich ist allerdings, inwiefern man Nationen für ihre Emissionen verantwortlich machen und heutige Generationen für ihre Vorgeschichte belangen kann, wo die schädliche Wirkung doch früher unbekannt war.“

Diese „schädliche Wirkung“ ist auch heute unbekannt, wenngleich sie von gewissen Experten- und Interessengruppen mit ideologischer Penetranz immer wieder behauptet wird und zur politischen Doktrin erhoben worden ist. Doch eines weiß man mit Sicherheit: Wenn in Gewächshäusern die CO2-Konzentration verdreifacht wird, wachsen die Pflanzen entsprechend schneller, steigt der Ertrag. China und Indien mit jeweils mehr als eine Milliarde Menschen seien gut beraten, endlich ihre Zurückhaltung aufzugeben, und die Treibhausdoktrin als Irrlehre bei der nächsten UN-Klimakonferenz an den Pranger zu stellen. CO2 ist und bleibt unverzichtbar als ein pflanzliches Grundnahrungsmittel, das auf das irdische Wettergeschehen mit dem breiten Spektrum an Temperaturen nicht den geringsten Einfluss hat. Es ist immer wieder erstaunlich, wie schmalspurig das durch ideologische Leitplanken eingeengte Denken ist. Man verbeißt sich eine fixe Idee und kommt davon nicht mehr los. Daraus resultieren dann Überschriften wie „Winter Ade – Nie wieder Schnee?“ in Spiegel Online vom 1. April 2000: „Winter mit starkem Frost und viel Schnee wie noch vor zwanzig Jahren wird es in unseren Breiten nicht mehr geben“, sagt der Wissenschaftler Mojib Latif vom Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie.“ Die tatsächliche Winter-Wirklichkeit sieht anders aus.

Den verantwortlichen Leitern der diversen Max-Planck-Institute sei dringend empfohlen, die im Jahre 1923 von Max Planck veröffentlichten „Vorlesungen über die Theorie der Wärmestrahlung“ zu lesen. Dann würden sich das „Treibhaus“ samt „Treibhausgasen“ urplötzlich in Luft auflösen. An dem steten und unregelmäßigen Auf und Ab der Temperaturen auf der Erde würde sich nicht das Geringste ändern. Das bedrohliche Gespenst „Klimakatastrophe“ würde verschwunden. Allerdings wäre dann die globale Politik eine psychische Waffe los, mit der sie uns ängstigen und abkassieren kann. Ihr fehlte dann das zur Weltherrschaft notwendige Treibhaus als „Gehäuse der Hörigkeit“, aber alle Menschen könnten befreit aufatmen und befreit ausschreiten. Der Kampf der „Propheten im Kampf um den Klimathron“ wäre beendet! Doch dazu bedürfte es des festen Mutes von Immanuel Kant, seinen eigenen Verstand zu benutzen und die selbstverschuldete Unmündigkeit abzuwerfen. Auch Kurt Tucholsky (1890-1935) kannte die Erfahrung: „Denn nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich in offenen Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!“

Apropos Wissenschaftsgeschichte

In Berlin gibt es ein Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte unter Leitung von Lorraine Daston. Ihr Spezialgebiet ist die „Geschichte der probabilistischen Revolution“. Dabei geht es darum, „wie die Wahrscheinlichkeitsrechnung unser Leben –von der Wettervorhersage bis zur Ökonomie- revolutioniert hat, indem sie zwischen den beiden Polen „wahr“ und „falsch“ ein ganzes Spektrum mit Graden von Wahrheit eröffnete.“ Es ist völlig unstrittig, dass jede Vorhersage unser Verhalten mehr oder weniger stark beeinflusst, mag sie auch noch so falsch und abwegig sein wie die „Warnung vor der drohenden Klimakatastrophe“, die im Januar 1986 von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft in die Welt hinausposaunt wurde. Hätte man sich mit Max Planck befasst und der Tatsache der „Irreversibilität“, dann wäre diese Warnung sofort im Mülleimer gelandet, denn das Wetter der Vergangenheit, wenn auch statistisch zu „Klima“ komprimiert, kann weder eine „Klimakatastrophe“ auslösen noch das künftige Wetter gegen uns Menschen zu extremerem Verhalten aufhetzen. Max Planck verbot diesen Wunderglauben nicht, nahm selbst solch abwegige „Anschauungen“ wie die „Eiszeithypothese“ von Svante Arrhennius, die „Welteislehre“ von Hans Hörbiger, die „Hohlwelttheorie“  von Cyrus Reed Teed, Johannes Lang und Karl Neupert zur Kenntnis, aber er hätte sich vehement dagegen gewehrt, dass solche Irrlehren in den Rang einer wissenschaftlichen Wahrheit, zur politischen Doktrin erhoben werden.

Oppenheim, den 11. Juli 2012                                               Dipl.-Meteorologe Dr. phil. Wolfgang Thüne

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