23thMai

Photosynthese ist von Temperatur völlig unabhängig

Diplom-Meteorologe Dr. phil. Wolfgang Thüne

 

 

Der berühmte Naturforscher und Philosoph René Descartes (1596-1650) prägte den Satz „Ich denke, also bin ich!“ Sein „cogito ergo sum!“ ist Ausdruck seines Zweifels. Er sagte: „Ich will denen niemals ganz trauen, die auch nur einmal uns getäuscht haben.“  Descartes ging vom Schlimmsten aus und nannte es den „radikalen Zweifel“. Er vertrat die Theorie, dass Wissenschaft Erkenntnisse produzieren soll und keine Trugschlüsse! Er ging von einem autarken und starken Individuum aus. Er handelte nach dem Motto: „Ich kann, weil ich will, was ich muss“! Und: „Es ist nichts beständiger als die Unbeständigkeit!“ Er vertrat die Meinung: „Der Irrsinn ist bei Einzelnen etwas Seltenes,  aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel! Descartes war ein Aufklärungsphilosoph. Er war Anhänger des Griechen Sokrates, der sagte: „Ich weiß, dass ich nicht weiß!“ Auch für Friedrich Nietzsche galt der Satz „Zweifel ist der Erkenntnis Anfang“! Und „alles, was lediglich wahrscheinlich ist, ist wahrscheinlich falsch“.

Hatte Descartes das „Licht der Erkenntnis“ entfacht, den Anfang gemacht und Klarheit sowie Differenziertheit des Denkens zur Maxime erhoben, so vollendete der Philosoph Immanuel Kant (1724-1804) die Aufklärung mit seiner „Kritik der reinen Vernunft“ (1781) und seinem, „Sapere aude“ sowie dem Ausruf „Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“, diese Epoche. Immanuel Kant prägte die Epoche der Aufklärung mit seinem „kategorischen Imperativ“: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“! Kant: „Zwei Dinge erfüllen mein Gemüt mit Ehrfurcht: der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir“! Kant war der Vater des eigenverantwortlichen Denkens, der „allgemeinen Menschenvernunft“, eine neue Denk-Kultur des Prüfens, der Infragestellung und der Wahrheit! Kant befolgte „2. Mose 23,2“ und den Satz „Du sollst dich nicht der Mehrheit anschließen, wenn sie im Unrecht ist“.

 

Nach Immanuel Kant sollte nur der gelten, der den Mut hat, sich aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit heraus zu arbeiten und sich auf sich selbst zu besinnen. Diese Freiheit, zu denken, was man will und zu sagen, was man denkt, wird einem nicht von oben gewährt, sondern ist als das eingeborene Recht des Menschen zu begreifen. „Selbstdenken heißt den obersten Probierstein der Wahrheit in sich selbst suchen“. Denn, so Kant, „Streitet der Vernunft nicht das ab, was sie zum höchsten Gut auf Erden macht, nämlich das Vorrecht der letzte Probierstein der Wahrheit zu sein“!

 

Machen wir einen Schritt zurück, einem Naturforscher Johan Baptiste von Helmont (1580-1644), der alle Lebensvorgänge auf chemische „Gärungsvorgänge“ zurückführte und bei seinen Versuchen im Jahr 1635 den „wilden Geist“ (Kohlendioxid) entdeckte, der von dem brennenden Holz ausgeht. Doch erst über 100 Jahren danach 1771 entdeckte Joseph Priestley (1733-1804) bei seinen Versuchen mit luftdichten Glasglocken mit Mäusen und Pflanzen fest, dass beide starben. Er schloss daraus, dass beide wichtige Substanzen aus der Luft verbrannten. Dann stellte er eine Kerze mit Pflanze und Maus unter die Glocke und beide waren wohlauf. Grund? Die Pflanze produziert Sauerstoff, die Maus atmet Kohlendioxid aus, den die Pflanze braucht! Damit war im Prinzip die Photosynthese entdeckt!

 

Die Photosynthese ist die wichtigste und umfangreichste chemische Reaktion auf der Erde. Die Sonne ist Ursache des Wachstums der grünen Pflanzen und steuert alles Leben „autochthon“, insbesondere das von Sauerstoff abhängige tierische wie menschliche Leben. Jährlich werden 1,5 bis 2 mal 1011 Tonnen Kohlenstoff aus dem Kohlendioxid der Luft in Form von Glukose gebunden. Das sind 95 Prozent der weltweit nachwachsenden Rohstoffe. Bei der CO2-Assimilation wird das vom Chlorophyll absorbierte Licht in einem komplexen Reaktionsablauf in chemische Energie, in +2830 KJ/mol,  verwandelt. Die Photosynthese-Gleichung lautet:

 

6 CO2  +  6 H2O +  Licht hν/Chlorophyll   =>   C6 H12O6  +  6 O2

 

Trotz dieser einzigartigen, in der Evolution entwickelten Photo-Reaktion stand die Photochemie, also die Chemie der durch Licht ausgelösten Reaktion lange Zeit im Schatten der chemischen Forschung. Erst die Herstellung leistungsfähiger Lichtquellen und die Erfindung zeitaufgelöster Spektroskopie-Methoden haben diese Entdeckung ermöglicht. Es gelang die Speicherung der Sonnenenergie durch Photoprozesse! Die Blätter werden nicht von der Sonne erwärmt, sondern beziehen die Energie direkt durch das Chlorophyll aus dem unendlich feinen UV- oder sichtbaren Spektrum des Sonnenlichts. Deswegen kommt die Temperatur bei der Photosynthese nicht vor! (Siehe: Prof. Dr. Herbert Meier; Licht als Partner in chemischen Reaktionen; Johann Gutenberg Universität Mainz, Forschungsmagazin 1/1992))

 

Pflanzen und Cyanobakterien fangen das Licht der Sonne ein und nutzen dessen Energie, um aus anorganischen Ausgangssubstanzen wie CO2-Nitrat und Sulfat ihre Zellsubstanz selbst herzustellen. Sie sind photoautotroph. Lichtreaktion, Transport von Photonen werden bereitgestellt als NADPH und ATP und in einer Dunkelreaktion verbraucht. Tiere sind auf Verzehr von Pflanzen durch Zufuhr von Kohlenhydraten angewiesen, sie sind heterotroph. Der Energiegehalt des Lichtes hängt von seiner Wellenlänge ab. Demnach besitzt violettes Licht eine Energie von 300 kJ/mol Photon. Dunkelrotes Licht mit Wellenlängen von 700 nm eine Energie von 170 kJ/mol Photon. Für das Einfangen von Licht ist eine Antenne erforderlich. Nach Forschungen der Nobelpreisträger Max Planck und Albert Einstein hat das Licht eine Doppelnatur. Man kann es sowohl als elektromagnetische Welle als auch ein Strahl von Teilchen, die als Photonen oder Lichtquanten bezeichnet werden, auffassen. Ein langer heftiger Streit wurde beigelegt!

 

Bei der Photosynthese einer grünen Pflanze erfolgt die Absorption des Lichtes in erster Linie durch die Chlorophylle. Es handelt sich dabei um Farbstoffe (Pigmente), die das Sonnenlicht in einem Wellenlängenbereich unterhalb 480 nm und zwischen 550 und 700 nm absorbieren. Wenn weißes Licht auf eine Schicht von Chlorophyll einstrahlt,  wird das grüne Licht des Wellenlängenbereiches von 480 bis 550 nm nicht absorbiert, sondern durchgelassen bzw. reflektiert. Daher haben diese Chlorophylle und die Blätter, in denen sie enthalten sind, eine grüne Farbe.  Ausführlicher: H.W. Heldt; B. Piechulla; Pflanzenbiochemie, Springer Verlag, Heidelberg 2015; ISBN 978-3-662-44379-2.

 

Eine dritte Quelle fand ich in dem Buch „Atmosphäre und Mensch“ von Prof. Dr. Kurt Bullrich im Umschau Verlag; Frankfurt am Main 1981; ISBN 3-524-69026-2.  „Die pflanzliche Sauerstoffproduktion ist zwar sehr alt, begann aber erst mit der biochemischen Photosynthese, mit dem Aufbau von organischen Stoffen wie Stärke und Zucker aus Kohlendioxid und Wasser mit Hilfe von Chlorophyll und Sonnenlicht. Sie geschah vor mehr als dreieinhalb Milliarden Jahren mit der ersten Erscheinen der Blaualgen.“ Besonders in den Ozeanen kommt es zum Zusammenfügen der Aminosäuren zu Riesenmolekülverbänden, den Biopolymeren, aus denen sich Eiweiße entwickeln. Ferner entsteht Porphyrin, welches zur Bildung des Chlorophylls der Pflanzen notwendig ist. Bei der Reaktion zwischen Kohlendioxid und Wasser unter Verwendung der Strahlungsenergie entstehen Kohlen- und Wasserstoff sowie Sauerstoff, also zweier energetisch gesehen „wertloser“ Stoffe, Verbindungen mit hoher freier Energie mit dem Abfallprodukt Sauerstoff. Hierzu ist ein Katalysator notwendig, Porphyrin. Die porphyrinhaltigen Zellen sind die Photozellen der grünen Pflanzen.

 

Sie haben infolge ihrer Struktur „zufällig“ die Fähigkeit, elektromagnetische Strahlung im sichtbaren Spektralbereich, wo das Maximum der Sonnen- und Himmelsstrahlung liegt, zu absorbieren. „Damit beginnt die dritte Uratmosphäre, die mit Sauerstoff angereicherte Atmosphäre, ihr Entwicklungsstadium. Der neue, der Gärung an Effektivität weit überlegene Lebensprozess auf der Basis der Sauerstoffatmung (14fache Energieausbeute), das heißt der Übergang vom fermentativen zum oxidativen Energiestoffwechsel, hat begonnen. Es bilden sich die ersten Metazoen, die frühen Vorfahren der gesamten höheren Pflanzen-, Tier- und damit Menschenwelt.“

 

Es war die kleine Unterscheidung zwischen „Welle“ und „Korpuskel“ mit ihren unterschiedlichen Mechanismen, die mich dazu brachten, die Diskrepanz zwischen den Tages- und Jahresgängen von Temperatur und Kohlendioxid aufzulösen. Beide verlaufen nämlich nicht parallel und sind nicht kausal verknüpft. Morgens, wenn die Sonne aufgeht, springt sofort die „chemische Fabrik“ Pflanze mit Hochdruck an und beginnt zu arbeiten. Der CO2–Gehalt der Luft sinkt rapide. Während der Boden träge die Strahlung absorbiert, sich erwärmt und dann gemächlich die Wärme an die Luft überträgt, die dann aufsteigt und Kumulus-Wolken an den Himmel zaubert. Bei der Mauna-Loa-Kurve des CO2 ist es analog: Während vom März an mit der ersten „Grün“ der Kohlendioxid-Gehalt der Luft bis zur „Laubverfärbung“ global um etwa 8 ppm sinkt und die Bäume ihre Wachstumsringe aufbauen, steigt die Temperatur bis fast Ende des Sommers und beweist: Temperatur und CO2 -Gehalt haben nichts miteinander zu tun. Im Winter ist es genau so!

 

Damit ist die Behauptung des IPCC, das CO2 würde die „Erderwärmung“ vorantreiben und eine „Klimakatastrophe“ auslösen, eine völlig haltlose Behauptung. Da hat der Klimaexperte Prof. Dr. Ottmar Edenhofer vom PIK-Institut in Berlin völlig recht: „Der Klimagipfel ist keine Klimakonferenz, sondern eine der großen Wirtschaftskonferenzen seit dem zweiten Weltkrieg. Wir verteilen durch die Klimapolitik de facto das Weltvermögen um.“ Die mathematischen Klimamodelle widerlegte schon 1934 Albert Einstein: „Insofern sich die Sätze der Mathematik auf die Wirklichkeit berufen, sind sie nicht sicher, und insofern sie sicher sind, beziehen sie sich nicht auf die Wirklichkeit.“

 

Die beiden Nobelpreisträger für Physik 1918 Max Planck (1858-1947) und für Physik 1921 Albert Einstein (1879-1955) haben den Streit beigelegt, dass die Sonnenstrahlung teils als Welle teils als Korpuskel angesehen werden kann und entschieden, dass sie beides ist „sowohl Welle als auch Korpuskel“. Damit haben beide das Geheimnis gelüftet, dass zwischen Lufttemperatur und Kohlendioxidgehalt getrennte Wege gehen und damit weder eine Korrelation noch eine Kausalität besteht. Dagegen hat der Nobelpreisträger für Chemie 1903 Svante Arrhenius (1859-1927) den „CO2-Effekt“ erfunden. Dieser „Effekt“ beruht auf einem hinterhältigen Trick, der von allen „Klimaforschern“ nicht infrage gestellt wird. Arrhenius hat bei der Berechnung des Konstrukts „Globaltemperatur“ aus „Faulheit“ einen Betrug angewandt. Erst der Theoretische Physiker Prof. Dr. Gerhard Gerlich (1942-2016) von der Technischen Universität Braunschweig hat 1996 (!) den „faulen“ Trick von Arrhenius aufgedeckt und öffentlich gemacht. Die „Klimaexperten“  schwiegen einhellig und heulten nicht auf. Arrhenius hat die „Gobaltemperatur“ der Erde nach Verschwinden der Kohlensäure die „Globaltemperatur T4“ wie folgt berechnet: „Es ergeben sich gewaltige Unterschiede, ob man zuerst T4 über den gesamten Globus mittelt und dann die 4. Wurzel zieht oder ob man korrekterweise zuerst für jeden einzelnen Wert die 4. Wurzel zieht und dann über alle Wurzeln deren Mittelwert berechnet.“ Die korrekt gemittelten „Globaltemperaturen“ liegen mit über 100 Grad Celsius unter den „effektiven Temperaturen“, die der Chemiker Arrhenius berechnet hatte. Selbst heute nach über 100 Jahren decken weder „Klimaexperten“ noch das internationale IPCC die „Lüge“ auf und schweigen permanent, weil sie wissen, dass die Politik mehrheitssüchtig und demokratiehörig ist.  Es ist der allergrößte Betrug, den Wissenschaftler „aller Zeiten“ gemeinsam begangen haben!

 

Wer das nachlesen und den Betrug aufdecken will, der lese von Wolfgang Thüne „Svante Arrhenius und seine Eiszeithypothese“ in der „Beilage zur Berliner Wetterkarte“ 114/96 SO 26/96 vom 17.Okt.1996, 4 Seiten. René Descartes hatte absolut Recht mit seiner Empfehlung, an allem erst einmal zu zweifeln! Vier Seiten bringen die „Erleuchtung!

 

 

Oppenheim den 23. 05. 2024

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