04thMai

„Im April, da macht das Wetter, was es will!“

Doch nun hat der Mai, der Wonnemonat, begonnen und alles wird besser. Das Wetter zügelt seine Eskapaden, doch macht es nun alles, was wir wollen? Diesen Gedanken legt obiger Spruch nahe, doch weit gefehlt. Trotz des schönen Reims, zu „April“ passt „will“, ändert das Wetter seinen Charakter nicht. Das Wetter liebt seine grenzenlose Freiheit grenzenlos und lässt sich von menschlichen Begierden und Wünschen nicht beeindrucken. Dank ungeheuren Energiemengen, die der Erde ständig von der Sonne zugeführt werden, kann das Wetter auf menschliche Herrschaftsgelüste pfeifen.

 

Dank der Masse der Erde hat sie eine so starke Gravitationskraft, dass sie eine Atmosphäre fest an sich binden kann. Die Atmosphäre rotiert mit der Erde mit, denn diese muss in 24 Stunden am Äquator einen Strecke von rund 40 000 Kilometern zurücklegen. Um mit der dabei herrschenden Rotationsgeschwindigkeit von ca. 1666 km pro Stunde mithalten zu können, bräuchten Sie schon ein Flugzeug mit etwa eineinhalbfacher Schallgeschwindigkeit. Alle Energie, die nötig ist, um die Luftströmungen zu erzeugen, über die Verdunstung den Kreislauf des Niederschlags aufrechtzuerhalten, um das zu erzeugen, was wir Wetter nennen, stammt von der Sonne.

Die Sonne allein ist der Garant allen Lebens auf der Erde. Wir nehmen sogar über die Nahrung Sonnenenergie auf, um daraus unsere Lebensenergie gewinnen zu können. Diesen Leben ermöglichenden Vorgang nennt man Photosynthese! Dieses Wunder schaffen nur die grünen Pflanzen. Sie sind die Primärproduzenten, die Nahrung und Sauerstoff für die Tiere und uns Menschen zur Verfügung stellen. Um ihre Funktion aufrechterhalten zu können, brauchen sie das wenig CO2 in der Luft.

 

Die Sonnenenergie treibt die „Allgemeine Zirkulation“ an

 

Notwendig hierzu ist die tägliche Rotation der „Erdkugel“ um die eigene Achse wie die jährliche um die Sonne notwendig. Von der Sonne treffen die Strahlen immer nur an einer Stelle senkrecht ein, am Äquator. Dieser ist zwar geographisch „ortsfest“, aber dank der „Schiefe der Ekliptik“ von 23,5 Grad pendelt der solare Äquator zwischen dem nördlichen und südlichen Wendekreis. Damit werden der Nord- und der Südhemisphäre die gegenläufigen Jahreszeiten beschwert. Wer also die sommerliche Hitze oder die winterliche Kälte vertragen kann, der kann sich auf die jeweilig andere Erdhälfte bewegen und dort sich die Gegenden aussuchen, wo ihm das Wetter behagt.

 

Aber dass dieses dann auch tatsächlich so ist, wir er den Klimatabellen entnommen hat, dafür gibt es keine Garantie. Der Glaube an Mittelwerte ist nämlich ein trügerischer Glaube. Überall auf dem Erdenrund und zu jeder Zeit macht das Wetter, was es will. Natürlich geben Statistiken einen gewissen Anhaltspunkt, aber als erster Orientierungspunkt für die Intensität der Sonnenstrahlung dienen die Breitengrade. In Verbindung mit der Jahreszeit geben sie Auskunft über die Tageslänge und die Summe der theoretisch möglichen Einstrahlung. Daher zeichnete Alexander von Humboldt 1817 bei seinem ersten Versuch der Konstruktion von Isothermen (Linien gleicher Lufttemperatur) diese breitenkreisparallel.

 

Diesen Gedanken hatte der humanistisch gebildete Alexander von Humboldt bei den Griechen entlehnt. Durch astronomische Studien hatten diese nämlich die Erde schon grob in Klimazonen eingeteilt. Das griechische Wort „Klima“ heißt übersetzt „Neigung“. Den Bereich, in dem die Sonne zwischen dem südlichen und nördlichen Wendelreis in 23,5 Grad pendelt und der Neigungswinkel der Sonnenstrahlen zwischen 46,5 und 90 Grad schwankt, nannten sie „Tropenzone“. Den Bereich zwischen 66,5 nördlicher und südlicher Breite und den Polen nannten sie die „Polarzone“. Der Bereich dazwischen war die „gemäßigte Klimazone“.

 

Und an dieser Grobeinteilung hat sich bis heute nichts geändert. An ihr orientiert sich auch die Pflanzenwelt, wobei natürlich noch modifizierende Einflüsse kommen wie die Land-Meer-Verteilung, die Höhenlage, die Streichrichtung der Gebirge, die Meeresströmungen und vieles andere mehr. Der Tagesgang der Lufttemperatur wie deren Jahresgang wird ganz maßgeblich vom „Stand der Sonne“ bestimmt. Dies gilt sowohl für das winterliche sibirische Kältehoch wie das sommerliche sibirische Hitzetief, die maßgeblich für die wechselnden Monsunwinde über dem indischen Subkontinent sind.

 

Wo man auch hinschaut, nirgends ist der Einfluss der Sonne als das Leben spendende Zentralgestirn zu leugnen. Und dennoch geschieht dies durch den Weltklimarat IPCC. Er vertritt unter dem Dach „Vereinte Nationen“ die These, der „Klimawandel“ werde einzig und allein vom anthropogenen CO2 und damit vom Menschen verursacht. Ein forschender Blick auf die seit 1958 präsentierte CO2-Kurve vom Mauna Loa auf Hawaii, die als „ubiquitär“ und damit für den ganzen Globus für gültig dargestellt wird, bestimme das „Globalklima“ und verursache die „globale Erwärmung“. Dieser „Glaube“ wurde seitens der UN zum Dogma erklärt und mit religiöser Inbrunst gepredigt.

 

Ist der Weltklimarat der Kern einer neuen Weltreligion?

 

Bei dem Sendungsbewusstsein wie der Art an Intoleranz, mit der der Weltklimarat auf jedwede sachliche Kritik an seinen Thesen, die er nicht beweisen kann, reagiert, legt diese Vermutung nahe. Die Neuzeit ist angetreten, den Glauben durch Wissen zu ersetzen. Dieses sollte unter kontrollierten Randbedingungen zu jeder Zeit für jedermann nachprüfbar sein. Insbesondere die Physik wollte objektiv sein. Jede These musste vorab experimentell verifiziert werden, um den Status einer Theorie zu erhalten. Selbst diese haben keine Bestandsgarantie und müssen genaueren Erkenntnisse weichen.

 

Das Verhalten des Weltklimarates, der unter massivem Druck vieler Nichtregierungsorganisationen wie Greenpeace, WWF etc. steht, war von Beginn an doktrinär. Man erklärte sich zu einer Elitegruppe, wo nur die besten der besten Klimaexperten Zutritt hätten, und dozierte ex cathedra! Kritiker wurden mit der Macht der Medien gehetzt und eingeschüchtert. Wirkliche Fachleute waren in der Minderheit und wurden solange gemobbt, bis sie resigniert den IPCC verließen.

 

Heute ist man im IPCC allein unter sich und glaubt felsenfest an seine vorgefassten Meinungen. Die „Treibhausgase“, insbesondere das CO2, sind an der „Erderwärmung“ schuld und verursachen den „Klimawandel“. Man ist ein von den United Nations (UN) gebrauchtes und protegiertes Gremium und kann sich noch des politischen Segens der meisten Nationen sicher sein. Man deklariert sich zur Mehrheit, die immer Recht hat. Doch dies hat sie nur, solange sie auch die Macht hat.

 

Der römische Dichter Publius Papinius Statius (40-96 n. Chr.), der in Dante Alighieris „Die Göttliche Komödie“ auftritt, schrieb „Primus in orbe deos fecit timos“. Das bedeutet: „Die Angst hat die Götter in die Welt gebracht“! Könnte es sein, dass die vehement geschürte Angst vor der „Klimakatastrophe“ ohnehin ängstliche Menschen dazu gebracht hat, sich in eine „Klimareligion“ zu flüchten, um diese Angst zu bändigen? Nach Statius fällt die Religion nicht vom Himmel. Sie entsteht, weil Menschen panische Angst vor etwas haben, was sie nicht verstehen. Als die Menschen noch Angst vor dem Wetter hatten, weil sie es nicht verstanden, war der Himmel für sie voller Götter. Die mächtigsten unter ihnen waren die Wettergötter, ob sie Jupiter, Thor oder Zeus hießen. Die Wettergötter herrschten über Stürme mit Windböen, Blitz, Donner, Hagel und Starkregen und, so der Glaube, bestraften damit die Menschen für ihre Sünden.

 

Auf solch einer Art Scheinphilosophie baut auch die Angst vor der Klimakatastrophe auf. Dafür spricht auch die Tatsache, dass wir Menschen als „Klimasünder“ oder „Klimakiller“ abgestempelt wurden, obgleich kein Klimaexperte je sagen konnte, wie das Objekt „Klima“ aussieht und wie man sich an ihm versündigen könnte. Klima ist ein menschliches Konstrukt, das keine Entsprechung in der Natur hat. Es ist ganz schlicht und einfach vom Wetter abgeleitet, nichts als eine statistische Größe. Die Globaltemperatur ist zu werten wie das Globaleinkommen oder die globale Lebenserwartung. Soll letztere die „Norm“ für alle Menschen werden?

 

Nahrung, dass es sich bei der Inszenierung „Klimakatastrophe“ um den raffinierten Versuch der Etablierung einer weltumspannenden Diesseitsreligion handelt, lieferte jüngst der Vorsitzende des IPCC oder UN-Weltklimarates Rajendra Pachauri. Er hatte dieses exorbitant wichtige Amt seit 2002 inne und wurde 2007 in Oslo mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, um Frieden mit dem Klima zu schließen.

 

In seiner vor Selbstlob strotzenden Rücktrittserklärung erklärte er unverhohlen und mit quasireligiöser Inbrunst: „For me the protection of Planet Earth, the survival of all species and sustainability of our ecosystems is more than a mission. It is my religion and my dharma.“

 

Nun ist das Geheimnis gelöst. Wer Wissenschaft und Religion für „eins“ erklärt und kombiniert, will eine neue Überreligion schaffen, die als Überbau über alle Religionen der Erde dienen soll. Sie sollen sich an dem Schöpfungsverständnis ausrichten, das der Weltklimarat vorgibt.

 

Es ist Illusion ohne Realitätsbezug, wenn Jens Jessen in Zeit Online am 6. Juni 2013 schreibt: „Früher war das Wetter Schicksal, heute womöglich Menschenwerk.“ Schon zu Urzeiten wusste der Mensch, dass eine seiner Überlebensstrategien die Kunst war, sich möglichst gut vor dem Wetter zu schützen!

 

Oppenheim, den 3. Mai 2015             Dipl.-Met. Dr. phil. Wolfgang Thüne

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