26thOktober

Das Wetter pfeift auf alle globalen Klimaschutzbemühungen!

Seit gut 30 Jahren geistert das Gespenst „Klimakatastrophe“ um den Globus und hat die internationale Politik in seinen Bann gezogen. Es kam mit den Westwinden über den Atlantik und beunruhigte zuerst die Gehirne von Physikern, die in dem „Klima“ eine neuartige reale „Naturgefahr“ sahen, die das Wetter in Aufwallung und Unordnung zu bringen geeignet schien. Ohne je die Frage zu stellen, wie das extrem unterschiedliche Wetter auf der Erde mit den jahreszeitlich wechselnden Temperaturen mit dem Molekül CO2 zusammenhängen oder interagieren könnte, wurde dieses einfach zum „Klimakiller“ deklariert und jeder Widerspruch gesellschaftspolitisch geächtet.

 

Es entstand auf weltpolitischer Ebene ein „Klima“, das dem „Klimawandel“ den Kampf ansagte und die Reduktion der CO2-Emissionen als einzige Lösung aus dieser Misere anpries. Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG) nahm sich des Themas an und gründete vorsorglich einen Arbeitskreis „Energie“. Diese lud am 22. Januar 1986 zu einer Pressekonferenz nach Bonn ein und präsentierte den Journalisten wie aus heiterem Himmel ihre „Warnung vor einer drohenden Klimakatastrophe“. Doch was die Öffentlichkeit damals nicht wusste und ihr auch heute noch verheimlicht wird, ist die Tatsache, dass es die Politik war, die das Räderwerk „Klimaschutz“ finanziell massiv antrieb.

 

Die Vereinnahmung der Wissenschaft durch staatliche Forschungsförderung

Diese begann völlig unscheinbar am 20. Oktober 1955, als unter Bundeskanzler Konrad Adenauer das „Bundesministerium für Atomfragen“ gegründet wurde. Erster Minister wurde Franz-Josef Strauß. Der US-Präsident Dwight David Eisenhower hatte im Dezember 1953 das Schlagwort „Atoms for Peace“ geprägt und Deutschland wollte in das Geschäft der „friedlichen Nutzung der Kernenergie“ einsteigen. Angesichts der zwei Atombombenabwürfe in Japan wie der vielen Kernwaffenexplosionen gab es merklichen Widerstand. Er war ohne großen Erfolg. 1957 wurde das Ministerium umbenannt in „Bundesministerium für Atomkernenergie und Wasserwirtschaft“.

 

Im Jahre 1961 erfolgte eine erneute Umbenennung. Sein Name: „Bundesministerium für Atomkernenergie“. Doch bereits 1962 wurde daraus das „Bundesministerium für wissenschaftliche Forschung“. Seine Kompetenzen wurden erweitert. Es wurde auch für die allgemeine Wissenschaftsförderung und die Förderung der Raumfahrtforschung zuständig. Der Staat griff damit inhaltlich wie finanziell in die Förderung aber auch Lenkung der Wissenschaften ein. Mit einer Grundgesetzänderung im Jahre 1969 unter Bundeskanzler Willy Brandt wurden massiv die Kompetenzen des Bundes in der Bildungsplanung und der Forschungsförderung erweitert. Das Ministerium erhielt einen neuen Namen: „Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft“.

 

1968 war das Jahr der „Kulturrevolution“ und Ziel der Regierung unter Brandt (SPD) und Genscher (FDP) war es, „mehr Demokratie wagen“ und damit alle Lebensbereiche zu politisieren, zu sozialisieren und zu demokratisieren. Unbemerkt griff damit die Politik in der „Freiheit der Forschung“ lenkend ein. Die Forschung wurde immer teurer und über die Vergabe von Forschungsgeldern wurde es möglich, die Forschung politisch korrekt zu steuern und unliebsame Forschung vom Mittelzufluss abzuschneiden. 1994 wurde das Ministerium wieder einmal umbenannt in „Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie“. Alle Sektoren wurden nun zentral gesteuert und damit auch kontrolliert. 1998 wurde der Bereich Technologie ausgegliedert ins Wirtschaftsministerium und es erfolgte eine Namensänderung in „Bundesministerium für Bildung und Forschung“.

 

Die Klimatologie beschreibt mittlere Zustände, die Meteorologie das Geschehen

 

Die „Klimatologie“ ist als eigenständiger Wissenschaftszweig der Geographie ohne die Entwicklung der Meteorologie nicht denkbar. Zuerst musste die Physik der Atmosphäre erkundet, ihre Zusammensetzung entdeckt und ihr Verhalten erforscht werden. Nur auf gemessenen Daten kann die Klimatologie aufbauen. Sie ist keine exakte Physik, sondern eine beschreibende Wissenschaft, die hilft, den verschiedenartigen Landschaftsräumen einen typischen Witterungscharakter zu verleihen. Sie ist nach Karl Knoch „angewandte Meteorologie“, die gezielt vom stets veränderlichen Wetter abstrahiert und mit einem Durchschnittswetter operiert. Während die Meteorologie sich mit direkten Messung der atmosphärischen Parameter und ihrer zeitabhängigen Interpretation im Rahmen der Wetteranalyse, der Wetterdiagnose wie Wetterprognose befasst, beschreibt die Klimatologie mittlere Zustände des Wettergeschehens über längere Zeiträume und größere geographischen Regionen. Mit der Schaffung eines „Weltklimas“ führt sie sich selbst ad absurdum, löst sie die eigenen „Klimazonen“, die „Klimadiversität“ wieder auf, ohne an der Wettervielfalt etwas ändern zu können.

 

Beides, Meteorologie und die Klimatologie, wurde erst möglich mit der Erfindung von Messinstrumenten, mit denen man Luftdruck, Temperatur, Feuchtigkeit etc. messen konnte, um daraus physikalische Gesetzmäßigkeiten abzuleiten. Das Wetter, die Anordnung von Hoch- und Tiefdruckgebieten wie deren Bewegungen kann man nicht punktuell, sondern nur über Beobachtungsstationen in der Fläche und in der Höhe erfassen. Das allererste Beobachtungsnetz zur Erfassung von Wetterdaten wurde 1780 von Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz errichtet. Das Messnetz bestand aus 39 Stationen, die über Europa verteilt waren. Die Daten mussten zu Lande und zu Wasser per Kurier oft mit monatelanger Verspätung zur Auswertung nach Mannheim gebracht werden. Um Vergleichbarkeit zu erzielen, wurden alle Stationen mit den gleichen Instrumenten ausgestattet und auch die Beobachtungszeiten einheitlich festgelegt, die „Mannheimer Stunden“ um 7, um 14 und um 21 Uhr. Das Beobachtungsnetz überlebte nicht die Wirren der Französischen Revolution und wurde 1793 aufgelöst, aber aus seinen Luftdruckdaten entstand als erste meteorologische Erkenntnis das „Barische Windgesetz“. Es besagt: „Nahe der Erdoberfläche hat ein Beobachter, der dem Wind den Rücken zukehrt, auf der Nordhalbkugel rechts und etwas hinter sich den hohen, links und etwas vor sich den tiefen Druck.“

 

Man kann Kurfürst Karl Theodor als „Vater der synoptischen Meteorologie“ bezeichnen. Als „Vater der Klimatologie“ bietet sich Alexander von Humboldt an, der mit zahlreichen Messinstrumenten die Welt bereiste, in den Tropen die Temperaturabnahme mit der Höhe untersuchte und als erster den Versuch startete, eine „Isothermenkarte“ der Erde zu erstellen und darin die „Linien gleicher Temperatur“ zu zeichnen. Er orientierte sich dabei mangels Messdaten weniger an der Topographie, sondern richtete sich nach der breitenkreisabhängigen Beleuchtungs- und Strahlungsstärke der Sonne. Das Auftreten von Jahreszeiten liegt in der Neigung der Rotationsachse um rund 23,5 Grad zur Bahnebene um die Sonne. Dadurch wird einmal mehr die Nordhalbkugel dann wieder die Südhalbkugel beleuchtet, was zu dem steten Wechsel von Sommer zu Winter führt. Das Leben auf der Erde hat sich auf diesen immerwährenden Wechsel eingestellt.

 

Es war ein logisch brillant konzipierter, wenn auch primitiver Anfang, aus dem im Laufe der Zeit die ersten weltumspannenden „Klimakarten“ entstanden. Sie sind jedem aus den Schulatlanten wohl bekannt. Die erste Klimakarte entstand 1900 und stammt von Wladimir Köppen. Sie baut aber mangels meteorologischer oder „klimatischer“ Daten auf Vegetationsbeobachtungen auf, da Pflanzen am sensibelsten auf das Wetter, von dem sie elementar abhängen, reagieren. Wenn eine bestimmte Wärmesumme im Frühjahr überschritten wird, dann beginnen die Wälder zu ergrünen und im Herbst werfen sie das Laub ab, bevor Fröste das Wasser im Boden gefrieren lassen. Neben dem CO2 aus der Luft verlangt die Photosynthese flüssiges Wasser aus dem Boden, das nur über die Wurzeln aufgesaugt werden kann.

 

Der Unterschied zwischen einer Wetterkarte und einer Klimakarte besteht darin, dass in 30 Jahren sich fast täglich die Wetterkarten mehr oder weniger deutlich verändern, die Klimakarte aber ihr Aussehen beibehält, weil sie „mittlere Zustände“ repräsentiert. Das „Islandtief“ im Januar und das „Azorenhoch“ im Juli sind statistische Scheingebilde, die zwar wie Hochs und Tiefs aussehen, aber in Wirklichkeit stationäre „tote Gebilde“ sind. Während an das „Islandtief“ keine Erwartungen gestellt werden, knüpfen wir alljährlich unsere Wünsche und Hoffnungen auf schönes Sommerwetter an das „Azorenhoch“, auch wenn es real nicht existiert. Auf uns sonnenhungrige Nordländer übt es eine nahezu magische Wirkung aus.

 

Das Max-Planck-Institut für Meteorologie als Wegbereiter der „Klimaforschung“

 

Die Klimaforschung entwickelte sich zu einem eigenständigen Forschungszweig im Gefolge und Schatten der „Globalisierung“. Diese war zwar mit der Kolonialisierung der Erde vollzogen, wurde aber 1945 mit der Gründung der Vereinten Nationen zu einem politischen Auftrag. „Think global“ war die Devise und Aufforderung an die Menschheit. Ein erstes Großprojekt, an dem über 65 Nationen teilnahmen, war das „Internationale Geophysikalische Jahr“, das vom 1. Juli 1957 bis zum 31. Dezember 1958 dauerte. Die USA verkündeten am 29. Juli 1955, dass sie als nationalen Beitrag einen Erdsatelliten in Auftrag geben werden. Umso größer war die Überraschung, als die Sowjetunion mit dem Start von Sputnik I am 4. Oktober 1957 das „Zeitalter der Raumfahrt“ einläutete.

 

Die USA hatten aber noch einen anderen Beitrag. Sie errichteten auf dem Vulkan Mauna Loa auf Hawaii eine „meteorologische Forschungsstation“, um herauszufinden, welchen Einfluss der Mensch auf die Zusammensetzung hat. Seit 1958 wird dort der CO2-Gehalt der Luft gemessen. Welchen Einfluss der CO2-Gehalt auf das Wetter hat, diese Frage war wissenschaftlich längst geklärt, nämlich keinen! Wie selbst die „Keeling-Kurve“ ganz klar an ihrem „Sägezahnverlauf“ zeigt, variiert der CO2-Verlauf ideal mit dem Rhythmus der Vegetation der Nordhalbkugel. Zu Beginn der Vegetationsperiode zeigt er ein Maximum und an deren Ende ein Minimum. Wenn von März bis zum August die Temperaturen mit zunehmender Sonnenhöhe und Tageslänge steigen, sinkt der CO2-Gehalt ob der hohen Assimilationstätigkeit der Pflanzen. Nach der Ernte und dem „Indian summer“ steigen die CO2-Werte wieder, doch die Temperaturen sinken. Es gibt keine Parallelität, keine Korrelation und erst recht keine Kausalität zwischen CO2 und Temperatur.

 

Was den Chemiker Charles David Keeling (1928-2005) bewog, zum „Klimaforscher“ zu mutieren, das ist sein Geheimnis und wohl auch das des Ozeanographen Roger Revelle (1909-1991), die beide am „Scripps-Institut für Meeresforschung“ lehrten. Jedenfalls ist die politische Wirkung gewaltig und nachhaltig, wie die mehr als 20 „Weltklimagipfel“ zur Abwendung der globalen „Klimakatastrophe“ mittels Reduktion der CO2-Emissionen beweisen. Nach Deutschland wurde diese fixe Idee von dem Physiker Klaus Hasselmann exportiert. Er hatte in den USA am Scripps-Insstitut gearbeitet und an der Woods Hole Oceanographic Institution in Massachusetts gelehrt. Er war also bestens geeignet, die Leitung des 1975 neu eingerichteten Max-Plank-Instituts für Meteorologie in Hamburg zu übernehmen. Er hat dieses Institut bis 1999 geleitet.

 

Doch mit „Meteorologie“ hat sich das Institut nie befasst, eher mit der Erhebung der klassischen Klimatologie zur modernen „Klimaforschung“ mittels der Erarbeitung und Entwicklung von „Klimamodellen“. Zum 10jährigen Bestehen des Institutes 1985 hat Klaus Hasselmann offen bekannt, dass er keinerlei Ahnung habe, wie und wodurch es zu der „Kleinen Eiszeit“ zwischen 1350 und 1850 gekommen sei. Aber eines wusste er „sehr genau“, noch rechtzeitig zur 1. Weltklimakonferenz im März 1995 in Berlin. Er präsentierte den „95-Prozent-Beweis“, der keinen Zweifel daran lasse, dass der Mensch, konkret die Industriegesellschaften mit ihrem CO2-Emissionen, für die Erwärmung nach 1850 verantwortlich, die „Erderwärmung“ wie der „Klimawandel“ allein vom Menschen gemacht worden seien.

 

Diese „Entdeckung“ steht diametral im Gegensatz zu einer anderen „Entdeckung“ des MPI für Meteorologie. Diese bestand in dem Nachweis, dass 8000 Jahre rückwärts, also praktisch seit Ende der Weichsel-Eiszeit, der CO2-Gehalt der Luft konstant gewesen sei. Damit sollte der „Ernst der Lage“ dargestellt und die „Warnung vor der drohenden Klimakatstrophe“ durch die Deutsche Physikalische Gesellschaft für berechtigt erklärt werden. Doch die „Klimaexperten“ in Hamburg bemerkten nicht, dass sie ein Eigentor schossen. Wenn der CO2-Gehalt über acht Jahrtausende konstant war, dann muss es für die nacheiszeitlichen Klimaschwankungen andere, offensichtlich unbekannte Ursachen, gegeben haben. Wer hat also das „Klimaoptimum zur Römerzeit“, das „Klimaoptimum des Hochmittelalters“ und dazwischen das „Klimapessimum zur Völkerwanderungszeit“ ausgelöst? Das CO2 kann es nicht gewesen sein und das „Industriezeitalter“ auch nicht.

 

Eine politische Umkehr ist immer und jederzeit möglich!

 

Die Politik hat das „Klima-Gespenst“ mit Hilfe geeigneter „Klimaexperten“ ins Leben gerufen, hat die Klima-Geister aus der Flasche gelassen. Die im „Pariser Abkommen“ zur völkerrechtlichen Norm erhobene „Dekarbonisierung“ von Industrie und Wirtschaft wird das Leben der Menschheit dramatisch beeinflussen und gesellschaftliche Umwälzungen ungeahnten Ausmaßes auslösen, die eine vielfach größere soziale Sprengkraft haben werden wie „Französische Revolution“ und „Oktoberrevolution“ zusammen.

 

Hat die Politik die Kraft und den Mut, diesen Spuk wieder zu beenden, bevor sie die Konsequenzen der „Energiewende“ oder der „Hunger“ dazu zwingen? Das Wetter nimmt ohnehin keinerlei Notiz von den Beschlüssen der „Klimakonferenzen“ und ignoriert alle politischen Weisungen und Befehle.

 

Oppenheim, den 26. Oktober 2016

Dipl.-Met. Dr. phil. Wolfgang Thüne

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